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Dort, wo das Herz sich zu Hause fühlt

(c) Eva Rabensteiner

Jedes Mal, wenn man sich dazu entschließt umzuziehen, dann lässt man einiges hinter sich. Geschichten, Menschen, Erinnerungen und Erlebnisse. Überall hat man seine Fußabdrücke hinterlassen, der Wohnung ein eigenes Leben eingehaucht und den eigenen vier Wänden eine persönliche Note gegeben. Man hat seine Lieblingsbäckerei, geht meist die gleichen Wege zur Uni oder zur Arbeit und weiß ganz genau, wo es den besten Kaffee der Stadt gibt (also ich zumindest).

„Die altvertraute Heimat ließ ich hinter mir, Die grünen Wiesen, all den himmelsschönen Raum. Der Sommer kommt, doch scheint er fremd mir hier, Ich halte inne und erkenn ihn kaum.“

>> Der Umzug<<, John Clare

Wenn man dann umzieht, entscheidet man sich bewusst für einen neuen Schritt, für neue Abenteuer, neue Menschen, eine neue Stadt und alles was dazugehört. Man beginnt irgendwie doch wieder ganz von vorne. Und während ich all das Neue durchlebe, kommen mir oft die Gedanken: Wo ist eigentlich mein Zuhause und ist mein Zuhause auch gleichzeitig meine Heimat?

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass mir sehr wohl bewusst ist, was ich für ein Privileg habe, dass ich meinen Wohnort selbst bestimmen und aussuchen kann. Denn es gibt genug Menschen auf dieser Welt, die dieses Privileg nicht haben.

Die Weggabelung

Nachdem ich meinen Wohnort in den letzten 1 1/2 Jahren zwei Mal gewechselt habe, mache ich mir immer wieder Gedanken darüber was der Begriff „Heimat“ für mich bedeutet. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich in der Obersteiermark bei meiner Mama und meinen Großeltern verbracht, danach bin ich für das Studium nach Graz gezogen und habe auch dort vier Jahre in einer WG gelebt. Im Sommer 2020 habe ich mich dann dazu entschlossen nach Salzburg zu ziehen und in einem anderen Bundesland neu anzufangen. Und nun? Nun bin ich für ein halbes Jahr im hohen Norden.

Jeder dieser Orte birgt ein Stück meiner Persönlichkeit. An jedem Ort durfte ich auf eine ganz spezielle Weise wachsen und jeder dieser Orte hat mich auch manchmal an meine eigenen Grenzen gebracht. Mit jedem Wohnort verbinde ich eine ganz spezielle Zeit.

Aber was ich nach all den Umzügen für mich herausgefunden habe: Irgendwie fühle ich mich an all den Orten auf irgendeine Art und Weise zu Hause, weil ich glaube, dass das Zuhause nicht an einem Ort gebunden ist, sondern immer mit einem mitreist. Für mich ist Zuhause immer mehr zu einem Gefühl geworden. Zuhause ist da, wo ich mich wohlfühle, dort wo sich meine liebsten Menschen befinden und ich Ich sein kann. Irgendwie gibt es auf dieser Welt mehrere Orte, an denen ich mich zu Hause fühle. Zuhause ist für mich fluide, Heimat vielmehr statisch.

Heimatgefühl

Meine Heimat befindet sich in der Steiermark. In meinem alten Kinderzimmer, bei meiner Familie. Dort wo ich aufgewachsen bin, zur Schule gegangen bin und durch die Gegend gelaufen bin. Dort, wo ich mich das erste Mal verliebt hab und für die damaligen Verhältnisse den größten Liebeskummer erlebt habe.

Heimat ist meine Familie, mein kleines Dorf. Der Ort, der mich in irgendeiner Art und Weise geformt hat.

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